Woher die Erdmandel ihren genauen Ursprung hat, ist nicht eindeutig geklärt. Die Herkunft wird in Nordafrika, wie auch im Mittelmeerraum vermutet. Als Grabbeigabe in ägyptischen Gräbern gefunden, zeigt dies den schon sehr hohen Stellenwert im alten Ägypten. Eroberungsfeldzüge der Araber brachte die Erdmandel im 8. Jahrhundert über Nordafrika nach Europa. Insbesondere in der spanischen Region Valencia spielt das Erdmandelgrasgewächs eine bedeutsame Rolle. Bekannt ist das spanische, aus Erdmandeln zubereitete Milchdrinkgetränk – die „Horchata de Chufa“.
Heute wird die Erdmandel in den afrikanischen Ländern Nigeria, Ghana und Tongo angebaut. Der größte Teil wird nach Spanien exportiert. In Spanien selbst wird ebenso ein großer Anbau betrieben. Gut 9 000 Tonnen Erdmandeln werden auf rund 900 ha geerntet.
Das Selbermachen
Erdmandeln kann man problemlos selber ziehen und so auf importierte Ware verzichten. Frisch aus dem Blumentopf dauert es von der Aussaat bis zur Ernte höchstens 5 Monate. Geerntet wird beim ersten Frost, dazu werden die Gräser aus der Erde gezogen und abgeschüttelt. Gewaschen werden die kleinen (die Größe einer Haselnuss) Knollen erst kurz vor dem Verzehr und getrocknet sind die Erdmandeln bis zu 2 Jahre haltbar.
Der Gesundheitsaspekt
Die Erdmandel ist ein Spender von wertvollem, leicht verdaulichen Eiweiß und zahlreichen Mineralstoffen (einschließlich Eisen). Der pflanzliche Zellschutz Vitamin E, Vitamin H und Vitamin P (ein Flavonoid) runden den Gesundheitscocktail ab.
Der Erdmandel wird eine cholesterinsenkende und heil- und antioxidierende Wirkung nachgesagt. Zudem verfügt die Erdmandel, auch Tigernuss genannt, über einen hohen Sättigungseffekt und reduziert das Hungergefühl, ist somit ideal für jede Diät. Weiters beseitigt die Erdmandel in wenigen Tage jede Art von Darmprobleme.
Ihrer Inhaltsstoffe wegen, wird die Erdmandel ausdrücklich für Diabetiker empfohlen. Ein Teelöffelchen Erdmandelflocken in ein Essen kann den Zuckergehalt des Blutes senken.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts publizierte Dr. Pio Font: „Erdmandel erwärmt den Körper, trocknet Wunden, vertreibt Blähungen, kräftigt die Eingeweide, heilt Koliken, wirkt harntreibend, erleichtert die Menstruation, ist gut gegen Schwindel und Kopfschmerzen; empfehlenswert bei Geschwüren im Mund und Zahnfleisch ist es, die Erdmandel zu zerkauen und den dabei entstandenen Saft im Mund zu verteilen“ (Auszug aus einer Studie von Dr. med. Zimmermann – Klinikum München).
Der Geschmack
Der hohe Stärke- und Zuckergehalt verleiht der Erdmandel einen angenehm süßlichen Geschmack und macht die Wurzelknolle des Erdmandelgrases zu einem leckeren Snack.
Die Verwendung
Erdmandeln können roh (vorher für 4 Stunden einweichen!) oder gekocht verzehrt werden. Sie werden zu Mehl oder Flocken verarbeitet und können so als Zusatz in Müsli oder Getränke eingerührt werden. Das leicht süßliche Aroma passt ideal in einen Kuchenteig, schmeckt aber auch zu Brot hervorragend.
Zudem wird die Erdmandel zu einem goldgelben gut haltbaren Speiseöl verarbeitet.
Foto by Jochen Russmann (www.tykefilms.at)