Coronarückblicke – Biobuschenschank Lehner

„Corona – Der Blick zurück und in die Zukunft“ Wir haben nachgefragt, wie es unseren BiowirtInnen in den letzten 16 Monaten ergangen ist … heute unsere Biobuschenschank Lehner aus Gols, Burgenland 

Was war die größte Herausforderung während des Lockdowns?

Sigrid Lehner: Wir haben unseren BioBuschenSchank relativ spontan, aber mit viel Optimismus im August 2020, also zwischen den Lockdowns übernommen. Mit viel Engagement und einem einzigartigen Konzept war am 16. Oktober, nach der Weinlese, die Eröffnung.Zu diesem Zeitpunkt haben wir nicht im Entferntesten daran gedacht, dass wir nach drei Wochenenden wieder schließen müssen.Ich kann mich sehr gut an dieses letzte Wochenende erinnern: unsere Gäste, unsere Mitarbeiter und natürlich auch wir haben eine Stimmung wie nach einem Trauerfall verbreitet.Wir hatten ja ein wirklich gutes Team beisammen. Kurzarbeit kam für uns nicht in Frage, weil wir zu kurz geöffnet hatten, dasselbe galt für finanzielle Hilfen aus dem Coronatopf.Die Folge war erstmals der Fall in ein Loch für uns alle.

Wie habt ihr den Lockdown erlebt?

Sigrid Lehner: In eine sehr sonderbare Stimmung des Stillstands kam eine überaus freudige Nachricht Ende November, nämlich die, dass wir den Bioinnovationspreis des Burgenlandes gewonnen hatten. Noch eine Bestätigung, dass unser Konzept, alles bio, alles vom Bauern, alles möglichst regional, keine verarbeiteten Produkte,… das richtige ist.Mit der Botschaft: aufgeschoben ist nicht aufgehoben.Anfang des Jahres, zur Zeit des Rebschnitts waren wir eigentlich ganz froh, genügend Ressourcen für unsere Weingärten zu haben, aber danach wieder: Bangen und Hoffen, wann werden wir öffnen können?Einige Dinge waren zwar noch zu erledigen, für die vor der Eröffnung keine Zeit war, aber zur Vollbeschäftigung hat es lange nicht gereicht.Für ein echtes Take Away Geschäft hatten wir zu kurz geöffnet, wir haben unseren Gästen noch nicht so richtig gefehlt.Unser erstes Lebenszeichen haben wir allerdings zu Ostern mit Frühstücksboxen gesetzt, und die wurden gleich super angenommen, die nächsten zum Muttertag haben wir kaum bewältigt…., ein wunderbares Feedback unserer noch frischen Gästeschar!

Wie seid ihr aus der Krise herausgekommen und was ist jetzt Neu?

Sigrid Lehner: Die Zeit vom Beginn unseres Buschenschanks bis zur Wiedereröffnung kommt mir heute so vor, wie wenn eine alte Dampflock langsam beginnt, sich in Bewegung zu setzen, erst langsam, mit viel Anstrengung, stockend, mühsam und schwer, pfauchend und rauchend, bis sie anfängt, sich zu bewegen, erst wenig Geschwindigkeit, aber dann nimmt sie Fahrt auf, scheinbar von ganz alleine, mit voller Kraft voraus!Unsere Gäste, einige haben sich in der kurzen Zeit seit Mai schon zu wirklichen Stammgästen entwickelt, schätzen unsere Arbeit sehr und bekräftigen uns in unserem Tun, das macht uns einfach wirklich glücklich. Im Hintergrund stärkt uns das sehr, wenn uns immer noch unsere Kinderschuhe drücken, wir dürfen halt auch noch sehr viel lernen, sind ja ganz neu in der Branche.Sehr viel Neues ist seit dem Oktober nicht dazu gekommen, weil ja irgendwie alles noch neu ist, aja: neu ist, dass wir jetzt mit Stolz ein Teil der Biowirtinnen sind, herzlichen Dank nochmals für die Aufnahme!

DANKE Sigrid!! 

Neben den klassischen Heurigenschmankerln bietet die Biobuschenschank ihren Gästen auch fleischlose und vegan Spezialitäten, alles Bio, alles direkt vom Bauern, das meiste direkt aus der Nachbarschaft, und natürlich auch ihre wunderbaren Weine!