„Corona – Der Blick zurück und in die Zukunft“ Wir haben nachgefragt, wie es unseren BiowirtInnen in den letzten 16 Monaten ergangen ist … heute unsere Biohotel Rupertus aus Leogang.
Was war die größte Herausforderung während des Lockdowns?
Die wirtschaftliche Unsicherheit.
Sorge darüber ob wir unsere Mitarbeiter halten können. Zwei Kinder im Home Schooling. Schauen, dass das eigene Mindset trotz der Unsicherheit positiv bleibt.
Wie habt ihr den Lockdown erlebt?
Unternehmerisch:
Anfangs erscheint einem die Situation unwahr. Aber das kannten wir ja schon vom 1. Lockdown. Dann rechnet man sich mal alle Szenarien durch. Der schlechteste Fall war immer erst mit Ende Mai öffnen zu dürfen. Der dann ja auch eingetreten ist.
Die Gastro und Hotellerie ist ja nie aus dem 2. Lockdown raus gekommen. 6 Monate und 20 Tage ohne Einnahmen, da braucht man schon eine sehr positive Grundeinstellung.
Wir haben dann mit internen Schulungen begonnen. An der Rezeption jede Woche zu einem neuen Thema. Kreativ an neuen Ideen gearbeitet und entwickelt.
Das hat unser Rezeptionsteam schon stark verbunden.
Mit Küchenchef, Sous-Chef und Patissier haben wir ein Kochbuch gestaltet. (wird jetzt bald gedruckt) J
Wir hatten einen festen Tagesablauf. Termine wurden getaktet und online abgehalten. Es war uns wichtig, dass wir alles geregelt haben.
Privat:
Viel Familienzeit.
Die Weihnachtsferien waren ein einmaliges Geschenk, vor allem weil wir ja auch dachten spätestens im Februar dürfen wir wieder „Gas geben“.
Viel Sport in der Natur. Wir haben unseren Tagesrythmus sehr konsequent gehalten. Mit Frühstück, Büro und dann entweder Familie oder Sport für sich.
Natürlich auch die Wochenenden genutzt die es für uns sonst ja nie gibt.
Zwei Kinder im Home schooling (10 und 13), da sind wir schon sehr froh, dass diese Zeit vorüber ist und wir es miteinander gut geschafft gehaben.
Wie seid ihr aus der Krise herausgekommen und was ist jetzt NEU?
Es war mir/uns ein großes Anliegen, dass wir wenn wir auf diese Zeit zurück blicken auch sagen können: „Die Zeit haben wir betrieblich als auch privat gut genutzt.“
Wir konnten gewisse Dinge mal in Ruhe zu Ende denken. Haben viel reflektiert. Sind uns bewusster geworden. Sagen jetzt auch, dass wollen wir so nicht mehr machen.
Glücklicherweise konnten wir unser komplettes Stammteam mit 25 Mitarbeitern halten. Dafür sind wir sehr dankbar und ich denke, mit den meisten sind wir jetzt noch mehr verbunden. Vielen waren in Kurzarbeit. Haben gesehen, dass wir sie nicht hängen lassen und auch umgekehrt.
Die meisten Gästen sind sehr dankbar und freuen sich noch mehr als früher auf den Urlaub bei uns im Biohotel RUPERTUS.
Jetzt sind wir sehr dankbar, dass auch unsere Gäste uns treu geblieben sind und wir wieder Gastgeber sein dürfen.
Ich habe schon das Gefühl wir sind gestärkt. Haben wir doch hautnah miterlebt, dass unser Familienbetrieb mit seinen jahrzehntealten Wurzeln nicht so schnell „ent-hebelt“ werden kann.
Danke für das Gespräch Nadja!