Die ursprüngliche Heimat der Edelkastanie wird in Kleinasien vermutet. Das persische Wort „Kasutha“ Eine Verbreitung über den gesamten Mittelmeerraum fand im 5. Jahrhundert vor Christus über Griechenland statt. Mit den Eroberungszügen der Römer fand die Maroni ihren Weg über die Alpen, wo sie auch heute noch gepflanzt wird (selbstverständlich auch in Österreich).
Die Edelkastanie war bis Ende des 19. Jahrhunderts in den südlichen Bergregionen Europas das Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung. Zu Mehl verarbeitet stellte diese ein Grundnahrungsmittel dar und wurde als „Arme-Leute-Essen“ betrachtet.
Seit 1170 kennt man die Edelkastanie in Italien unter dem Namen „Marroni“ und „Marone“. In Deutschland werden sie „Maronen“ genannt und in Frankreich „Marron“ und zählen heute zu einer absoluten Delikatesse.
Edle Fakten
Die Maroni gehört zur Familie der Buche. Unglaublich dicke Stämme (teils weit über einen Meter Durchmesser) zeichnen den Baum aus. Ein Maronibaum kann über 500 Jahre alt werden und seine Früchte reifen von Oktober bis Anfang Dezember. Den Boden mag der Edlekastanienbaum am liebsten kalkarm und tiefgründig. Als Gegend bevorzugt der Maronibaum eine mit nicht allzu hartem Winter. Erst nach langen 30 Jahren beginnen die Edelkastanienbäume das erste Mal Früchte zu tragen. Botanisch genau genommen handelt es sich bei Maronis um keine Frucht, sondern um süsse Samen.
Gesund, gesünder, Maroni
Die äußerst schmackhafte Esskastanie enthält 39% Wasser, 43% Stärke und 2,5% Fett und kann als wahrer Powersnack bezeichnet werden. Darin enthaltenes Kalzium, Vitamin C, Aminosäure und wertvolle B-Vitamine machen Maronis zu einem schnellen Vitaminspender für zwischendurch. In einem kleinen Tütchen Maroni stecken Nährstoffe eines 4Gänge Menüs. Zudem ist die Maroni kalorienarm und durchwegs zum Heißhungerstillen geeignet. 100g Maroni enthalten gerade mal 200 Kalorien und durch den hohen Kohlenhydrat- und Stärkegehalt macht sie außerdem schnell und längerfristig satt.
Für Allergiker interessant – Maronis sind frei von Prolamin und Gluten. Maronimehl eignet sich hervorragend zum Backen, ist ideal für Weizenallergiker und Menschen mit Zöliakie. Maroni zählen zudem zu den basischen Lebensmitteln und helfen einer Übersäuerung entgegenzuwirken.
Maroni macht glücklich
Die Esskastanie enthält die Aminosäure Tryptophan und dieser Baustein wiederum, ist zuständig für die körpereigene Produktion des Glückshormons Serotonin und das wiederum macht uns glücklich und zufrieden. Kurz gesagt, Maroni sind die gesunde Alternative zu Schokolade und kalorienarm noch dazu. Zudem wirken Maronis durch diverse Gerbstoffe und Bioflavonoide stresslindernd, schmerzlindernd und beruhigend.
Maronis Vielseitigkeit
Die Edelkastanie kann in der süßen wie auch pikanten Küche gleichermaßen eingesetzt werden. Klassisch geröstet und gebraten im Backrohr, gekocht im Wasser oder in Form eines wärmenden Süppchen. Als Beilage in der Kombination mit Rotkraut oder auch als Füllung ein Genuss. Süß ist die Verwendbarkeit beinahe unbegrenzt. Als Creme, im Kuchen, glasiert oder kandiert… bei soviel Auswahl ist für jeden Maroniliebhaber was dabei.
Genieße ein feines Rezept zur edlen Frucht!
Fotos by Jochen Russmann