Die knallroten Radieschen zählen zum Ersten, was der Frühling zu bieten hat. Das vitaminreiche Wurzelgemüse wird gerne auf den Feldern reif, wächst jedoch auch das ganze Jahr über im Gewächshaus. Bevorzugt in sonniger Lage und auf mittleren Boden gedeihen die kleinen Knollen besonders gerne zu prallem Frühlingsgemüse.
Kunterbunte Vielfalt
Am bekanntesten und beliebtesten ist das kleine, rundliche und stark rote Radieschen. Andere seltene Sorten haben eine weiße, rot-weiße, gelbe, violette oder rosa Schale. Auch die Form kann variieren. Von rund, oval bis hin zu länglich ist für jeden was dabei. Was sich jedoch nie ändert ist Radieschens Innenleben … weiß bis leicht rosa strahlt es dem Genießer entgegen. Zu der Familie der Kreuzblütler gehörend, sind Radieschen mit Karfiol, Kohlrabi und Rettich verwandt.
Radieschens Vorgeschichte
In Vorderasien oder China wird das Radieschen ursprünglich vermutet. In dieser Gegen wurden wilde Formen der kleinen Rettichart gefunden. Im Altertum schmückte das Radieschen japanische und chinesische Ziergärten. Im 16. Jahrhundert wurde in Frankreich das erste Mal kultiviert. Im Gegensatz dazu wurde der verwandte Rettich bereits im 13. Jahrhundert in Deutschland angebaut und als Gemüse und Heilpflanze verwendet. Der Name stammt übrigens vom lateinischen Wort „Radix“ ab, das Wurzel bedeutet.
Ein Bund für´s Leben
Radieschen sind richtige Powerkugeln mit zahlreichen positiven Auswirkungen. Sie können das Cholesterin senken. Entwässern auf eine sanfte Art den Körper und helfen bei Erkältungen, Husten, Heiserkeit, Bronchitis und Schnupfen. Zudem sind Radieschen gut für Haut und Figur. Kalium und B-Vitamine verhelfen zu einem gut gestrafftem Bindegewebe. Hautunreinheiten werden mit den beinhalteten Senfölen und Vitamin C bekämpft. Des weiteren sorgt der Eisengehalt für einen besseren Sauerstofftransport zu den Zellen … ideale Schönmacher eben.
Ideal für Kinder
Radieschen lassen sich ideal am Balkon oder Fensterbrett anbauen. Der Weg von der Saat zur Pflanze ist kurz und es macht Spaß das schmackhafte Gemüse zu pflegen. Zu einer leckeren Dipsauce und in Kombination mit Karottensticks und Gurkenscheiben werden selbst die größten Gemüseskeptiker zum Radieschenliebhaber.
Radieschen am Teller
Insbesondere Jausenplatten mit Räuchertofu, Aufstrichen und veganen Käsevariationen verleihen Radieschen einen farblichen Blickfang. Salaten geben sie eine scharfe Note und gutes Vollkornbrot mit veganer Butter lässt sich prima mit in Scheiben geschnittenen Radieschen garnieren. Ganz Experimentelle genießen die angenehme Schärfe in einem Gemüsesmoothie mit Kresse garniert.
Leider bleiben Radieschen nur 2-3 Tage frisch. In feuchte Tücher eingeschlagen, bleiben sie länger knackig und schrumpeln nicht so rasch.
Was tun mit dem Grün
Radieschenblätter sind kein Abfall für den Biomüll! Die Blätter haben einen wunderbar würzigen Geschmack und eigenen sich als Kräuterersatz in Suppen, Sauce und Eintöpfen. Für Liebhaber von Schärfe passen die Radieschenblätter auch ganz fein in den rohen Salat. Auch ein Radieschenblattpesto wäre eine Möglichkeit. Gerade der grüne Pflanzenfarbstoff Chlorophyll ist wichtig für ein gesundes und reines Blut und hilft indirekt bei Menschen mit Bluthochdruck, weil das Essen nicht mehr so stark gewürzt werden muss.
Das Rezept für einen knackig-frischen Radieschen-Kressesalat findet ihr hier.
Fotos by Jochen Russmann (tykefilms)