Am 31.03.2022 ging unser TISCHGESPRÄCH #2 zum Thema „BIO vs REGIONAL – Spannungsverhältnis oder sinnvolle Ergänzung?“ live über die Bühne! Wir danken den ExpertInnen Thomas Weber (BIORAMA), Katharina Zorinek (Netzwerk Kulinarik), Gerhard Zoubek (Biohof Adamah) und Wolfgang Palme (City Farm Augarten) … moderiert von Michaela Russmann-Matzner. Wir danken auch den besten Initiatoren und Kooperationspartnern Ernährungsrat Wien mit Karin Hartmann und Johannes Felder, BIO AUSTRIA mit Johanna Auzinger und natürlich Simon Ziegler!!
HIER KÖNNEN SIE DAS TISCHGESPRÄCH ANSEHEN!!
Alle Fakten haben wir hier zusammengefasst! Wir freuen uns sehr über Feedback!
MODERATION
Michaela Russmann | Die BiowirtInnen |
GÄSTE
Gerhard Zoubek (GZ) | Adamah |
Karin Korinek (KK) | AMA Netzwerk Kulinarik |
Thomas Weber (TW) | Biorama |
Wolfgang Palme (TW) | City Farm |
Bio vs Regional
Spannungsverhältnis oder sinnvolle Ergänzung
Was ist wichtiger: Regionalität und Bio?
- Eingangs: was ist Regionalität?
- Verwirrung bei den Kundinnen und Kunden groß, werden jedoch immer kritischer.
- Der Regionalbegriff ist recht schwammig und nicht definiert
- Bio ist die einzige Produktionsrichtung die gesetzlich definiert und geschützt ist
- Bio ist Top, das Beste ist Regionalität und Bio,
- der Begriff Saisonalität muss hier mitgedacht werden
- Konsument hat hier Verantwortung die „Geschichte“ der angebotenen Produkte zu verstehen und sein Wissen über diese Produkte und Produktion zu erweitern.
- Die Rolle der persönlichen Erfahrung und Direktvermarktung spielt für das persönliche Erlebnis und zur Stärkung der Kompetenz der KonsumentInnen eine große Rolle: „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“
- Regionalität sagt nichts über die Produktionsqualität aus. Der Begriff „Regionalität“ wird oft marketingmäßig missbraucht, um Kundenentscheidungen zu beeinflussen.
- Bio beschreibt einen notwendigen Mindeststandard in Produktionsqualität.
Regionalität erlebt einen Boom – Bio kommt erst danach
- Ist sicherlich lobby – und mediengetrieben, da die Mehrheit der konventionellen Bauern und Verarbeiter hier einen starken Einfluss haben.
- Regionalität und Bio ist ein komplexes Themenfeld – das schwer vermittelbar ist.
- Realität in Österreichs Handel und Gastronomie:
- Regionalität als Mindeststandard noch immer in der Minderheit
- Meist ist weder Herkunft noch Lieferant ausgelobt
- Aktionspreise und mangelnde Preiswahrheit dominieren den Handel
Kann Bio aus der Region Wien und Österreich ernähren
- Diverse Studien (Fibl, Boku) bestätigen dies ausdrücklich.
- Jedoch muss der Fleischkonsum und Lebensmittelabfälle reduziert werden
- Mengen da, Produkte sind da. Sichtbarkeit und Umsetzung noch mangelhaft.
- Überzeugende und ergiebige, wirtschaftliche nachhaltige Anbaukonzepte (z.B. im Gemüse) sind vorhanden
Wichtige Schritte:
- Die stärkere Durchsetzung von nachhaltigen Produktionsmethoden insbesondere in der Region ist aus ressourcenfrage alternativlos
- Herkunftskennzeichnung im Handel und Gastronomie dringend erforderlich unter Beachtung der Sozialmindeststandards
- Wichtig: frühe Bindung und Ausbildung in Schulen und Kindergärten. Wichtig nicht Wissen, sondern Haltung muss vermittelt werden
- Öffentliche Beschaffung in Bund und Land muss hier seine Aufgabe eines verbindlichen Stufenplans zu Erhöhung der regionalen und biologischen Anteile erhöhen. Bereitstellen eines Budgets muss zwingend mitgedacht werden.
- Förderung von Leuchtturmprojekten in der Gastronomie und Ausserhausverpflegung sowie stadtnahen Initiativen von Urban Gardening, Selbsternteinitiativen u.ä. soll stärker werden
- Regionale Anbau- und Vermarktungsinitiativen müssen auch der Nachhaltigkeit Rechnung tragen (Negativbeispiel: Blumauer Tomaten, Positivbeispiel: City Farm).
Sind nicht zwingen per se nachhaltig.
- Flankierend könnten durch die Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes für Biolebensmittel, eine Fleischsteuer sowie die Adaptierung der Ernährungsempfehlungen (z.B. Fisch) sein
Weiterführende Kontakte und Adressen
„Natürlich gut Essen“ (https://www.wien.gv.at/umweltschutz/oekobusiness/natuerlich-gut-essen.html)
Angebot für Wiener Hoteliers und Gastronom*innen zur Förderung eines nachhaltigen Speise- und Getränkeangebots; Beratung u.a. durch erfahrene Biogastronomen (bis zu 50 h); von der MA 22 der Stadt Wien zur Gänze gefördert
Die BiowirtInnen
(https://www.diebiowirtinnen.at/)
Ernährungsrat Wien, Arbeitskreis Gemeinschaftsverpflegung
Biohof Admah
Biorama
(www.biorama.eu; weber@biorama.eu)
Bio Austria
Netzwerk Kulinarik
(www.amainfo.at; katharina.korinek@amainfo.at)
City Farm
Factsheet verfasst von: Simon Ziegler
Moderation durch: Michaela Russmann
Tischgespräch organisiert von:
Ernährungsrat Wien, Arbeitskreis Gemeinschaftsverpflegung &
Die Biowirtinnen
Johannes Felder I Ernährungsrat Wien
Karin Hartmann I Ernährungsrat Wien
Johanna Auzinger I Bio Austria
Michaela Russmann I Die BiowirtInnen
Simon Ziegler I Die BiowirtInnen