Jede Ernährungsform hat seine Regeln, Verbote, Gebote, Vorschläge und vieles mehr. Es kommen immer mehr dazu – ob Paleo, Vegan, Intervallfasten, Rohkost, Keto, Fructarier, Law Carb uvm. – Zeit um verwirrt zu werden. Diese Verwirrung beruht auf unterschiedliche Vorstellung von gesunder Ernährung. Meint die eine Fleisch ist böse, meint die andere, dass nur täglicher Fleischkonsum zur Gesundheit führt. Glutenfrei, laktosefrei, nur unverarbeitet Lebensmittel, zuckerfrei, getreidefrei, nur bio (das finden wir natürlich super 🙂 ) …. die Liste der „frei von“ Ernährungstrends ist lange und jeder empfiehlt was anderes – Fazit: die Verwirrung ist groß, das Ergebnis ist ungesund.
Ausgewogene und gesunde Ernährung ist vielen Menschen ein großes Bedürfnis und wichtiger Pfeiler eines bewussten Lebensstils. Doch manche werden vom Wunsch, sich gesund zu ernähren, regelrecht aufgefressen. Mitunter werden strenge Ernährungsregeln festgelegt. Krankhafte Gesundesser sind die Folge … Orthodoxie nennt man diese Essstörung im Fachjargon.
Krankhafte Gesundesser“ widmen sich weniger dem Kalorienzählen oder Abnehmen, wie es z.B. bei Magersucht oder Bulimie zu beobachten ist. Die Gedanken kreisen vielmehr um den Gesundheitswert der aufgenommenen Nahrung (ernährungsphysiologischer Wert). Genuss oder ehemalige persönliche Vorlieben wie z.B. Lieblingsspeisen bleiben dabei möglicherweise auf der Strecke. Das Essverhalten verändert sich über einen längeren Zeitraum. Nach und nach werden die Betroffenen immer unflexibler und zwanghaft orientiert an gesunden Nahrungsmitteln.
Orthorektikern geht es nicht um die Menge, sondern um die Qualität dessen, was sie essen, was ja im Grunde gut ist, aber nicht mit Zwang und ohne Ausnahme.
Wie viele Menschen sich zwanghaft gesund ernähren, ist noch nicht ganz klar, erste Schätzungen gehen aber von einem Prozent der Bevölkerung aus. Die wissenschaftliche Untersuchung des Phänomens hat gerade erst begonnen.
Die Orthorexie wird ähnlich wie die anderen Essstörungen behandelt. Es geht v.a. darum, das Essverhalten zu normalisieren und zu entspannen. Die Betroffen sollen lernen, sich wieder etwas zu gönnen, weil es gut schmeckt oder sie es mögen, ohne nach dem Nährwert und den gesundheitlichen Folgen zu fragen.
Fazit: Entspannt euch, genießt das Leben und lasst Ausnahmen zu. Bio rockt halt immer 🙂