Die Karotte an sich ist ein Gemüse mit großer Geschichte. Schon in der Steinzeit, vor weit über 3000 Jahre, man glaubt es kaum, wurde die Ur-Karotte angebaut. Im Gegensatz zur heutigen klassisch orangen Karotte spielte es damals die Farben rot, violett und schwarz. Die heute gewohnte orange Farbe ist übrigens das Werk holländischen Züchtern, die im 17. Jahrhundert gelbe und schwarze Karotten gekreuzt haben.
Ur-Karotte liebt orange Karotte
Das Objekt unserer Begierde ist die violette Möhre, unter den Sortenbezeichnungen „BetaSweet“, „Purple Haze“ oder „Purple Dragon“ im Handel bekannt. Aus der schwarzen Ur-Karotte und der herkömmlichen orangen Karotte wurde ein Genuss von vor ganz langer Zeit. Der Geschmack ist der ursprünglichen Ur-Karotte zuzuordnen – süß, saftig und knackig, wie eine Karotte eben schmecken soll. Der Name Karotte wurde übrigens vom wissenschaftlichen Namen „carota“ abgeleitet. Dieser lateinische Begriff heißt übersetzt „gebrannt“ und bezieht sich eben auf die purpurrote Farbe der genannten früheren Zuchtformen.
Sag Gesundheitskarotte zu mir!
Die Urkarotte hat natürlich alle Vorzüge einer uns bekannten Karotte, kaum Fett, beinahe kalorienfrei und eine große Menge an wichtigen Nährstoffen, aber punkto Betakarotin ist die Urkarotte nicht zu schlagen. Unglaubliche 40% mehr Betakarotin sind in diesen Sorten enthalten. Und wie man weiß, steht Betakarotin für glatte Haut, geusnde Augen und schöne Haare.
Oh, wie hübsch!
Die gekreuzte Urkarotte fällt mit ihrem sonnigen Innenleben auf. Aussen eher dunkel-violett strahlt einem das fröhliche Innerne förmlich an. Helles orange mit violettem Einschlag erfreut das Auge und macht diese Karottensorte mit seinem aussergewöhnlichen Farbenspiel zu einem auch optisch attraktiven Lebensmittel.
Dort gefällt´s mir, da bleib ich
Die Karotte ist ein Kind des gemäßigten Klimas. Sie bevorzugt humose, nährstoffreiche und leichte Böden, allzu feucht und gestaute Näss wird ganz schlecht vertragen.
So schmeckt´s am Besten
Urkarotten eignen sich hervorragend für den rohen Genuss und das in ungeschälter Form. In mundgerechte Sticks geschnitten, ein leckerer Dip dazu (z.B. Avocado oder Sojarahm) und der Gaumengenuss ist garantiert. Urlecker eben 🙂
Für die warme Küche sollte man die Karotte höchst vorsichtig behandeln. Lange Kochzeiten vermeiden und die Karotte knackig belassen (am besten eignet sich dazu ein Wok).
Der Geschmack ist saftig, süß und „karottiger“ als der, ihre orangen Verwandten.
Foto Jochen Russmann (tykefilms.at)